Leuschnerplatz

Gedanken zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig

Die Menschen der DDR vollbrachten das Wunder ohne Gewalt die Tore in alle Himmelsrichtungen der Welt und zur Deutschen Einheit zu öffnen. Charakter, Disziplin, die enorm hohe Beteiligung an den Montagsdemonstrationen und das nötige Glück bildeten das Fundament für dieses Phänomen der Geschichte. Auch bei der Zusammenkunft von 70.000 Menschen zerbarst keine Scheibe. Leipzig war das Zentrum der revolutionären Ereignisse. Der Augustusplatz ist ein würdiger Standort für ein informatives Denkmal, das die bewegten Ereignisse im Herbst 1989 unsterblich macht und an kommende Generationen weitergibt Aber auch der Leuschner-Platz ist ein interessante Standortmöglichkeit. Ohne die Kerze und ihre Aussage »Keine Gewalt« ist ein Denkmal in der Stadt Leipzig immer unvollkommen.

  • Mit ihrer positiven Ausstrahlung, ihrer Wärme und ihrem Licht war und ist die Kerze das Symbol der friedlichen Revolution.
  • Die Kerzenflamme in schwarz-rot-gold erinnert an die Deutsche Einheit.
  • Die Patronenhülsen wurden zu Orgelpfeifen umfunktioniert. Sie spielen jetzt das Lied Ode an die Freude und nicht das Lied vom Tod.
  • Die Orgel ist zugleich ein Instrument zur Erinnerung an Kurt Masur und seinem positiven Einfluss auf die Demonstranten im Herbst 1989.
  • Die Windrose steht für Weltoffenheit, Grenzenlosigkeit und Reisefreiheit. Mauern, Stacheldraht und Selbstschussanlagen wurden beseitigt.
  • Der Ring unter der Windrose ist der Innenstadtring von Leipzig.

Das Wasser im Ring ist ständig in Bewegung, wie die 70.000 Menschen, die am 9. Oktober 1989 die letzten Steine beseitigten, die den Weg zu Demokratie und Reisefreiheit versperrten. Ohne Gewalt, diszipliniert, friedlich und erfolgreich schrieben sie Geschichte.

Gerd Hämsch